Initiative Hirtengrund
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Erhalt der Bachaue + Durchlüftungsschneise

 

Warum ist die Bachaue so wichtig ?

Durch das Ober-Ramstädter Rückhaltebecken konnten bisher Überschwemmungen vermieden werden.

Was aber  passiert, wenn durch die Erderwärmung und die damit einhergehenden stärker werdenden Unwetter, die Wassermassen über das Ufer treten ?
Ohne das Rückhaltebecken in OR gab es 1966 eine starke Überflutung mit großen Schäden in den Häusern.  Immerhin gab  es in den letzten Jahren immer wieder Wasserstände, bei denen die Modau nur wenige Zentimeter vom Überlaufen entfernt war. Der Pegelstand an der Brücke Eberstädter Kirchstraße lag öfter bei  2,30 m.

Auch ist es schon öfter vorgekommen, dass die Kanalisation in der Heidelberger Landstraße den starken Wolkenbrüchen nicht gewachsen war und übergelaufen ist. Bei einer Bebauung muss das natürliche Überflutungsgelände  Hirtengrund einer zusätzlichen Kanalisation Platz machen.  Was das beim nächsten Wolkenbruch bedeutet, werden die Anwohner in der Heidelberger  schmerzlich zu spüren bekommen. Und das alles ist voraussehbar.

Die Uferböschung der Modau in Höhe des  Bebauungsplans ist etwas niedriger als die nachfolgende Böschung des bebauten Teils.

Bei einem weiteren Anstieg der Modau werden somit große Wassermassen - noch vor  Erreichen der Häuser - das Ackergelände überfluten, ohne Schaden anzurichten. Im Gegenteil, das Wasser wird versickern und dringend benötigtes Grundwasser bilden.            Eine klare Win-Win-Situation.

Der Bauplan sieht vor, das Schulgebäude weit in das Innere des Geländes, etwas von der Modau entfernt, zu errichten. Mit dem anschließenden  Schulhof, den Parkplätzen und der Zufahrt zur Schule ist damit die gesamte Fläche versiegelt und muss kanalisiert werden.

 Und es kommt noch schlimmer !

Die deutschen Versicherungen haben einen  für Deutschland verbindlichen Hochwasserplan erstellt. Danach wird der Bebauungsplan Hirtengrund in die Stufe 4 (höchste Stufe) eingeordnet. Und damit die Schüler in der Pause nicht im Wasser stehen, muss die erste Baumaßnahme eines Architekten darin bestehen, das
gesamte Gelände mit Erde aufzufüllen. Damit wird die Uferböschung erhöht, und das ist dann der klassische Fehler der 60er und 70er Jahre. An der erhöhten und versiegelten Böschung fließt das Wasser ungehindert weiter und direkt in die nachfolgenden Häuser.

Lassen wir das Umweltbundesamt mit folgenden Zitaten zu Wort kommen:    Hochwasser lassen sich nicht verhindern, doch ihre ökologischen und wirtschaftlichen Schäden lassen sich durch konsequente Vorsorge verringern. So sollte der Ausbau von Gewässern möglichst vermieden sowie natürliche Überschwemmungsräume gesichert und wiedergewonnen werden. Flüsse, Bäche und Auen sind das ökologische Rückgrat unserer Landschaften. Ökologischer Hochwasserschutz leistet für ihre Bewahrung einen wichtigen Beitrag. (Sebastian Schönauer, Sprecher Arbeitskreis Wasser BUND)

Überraschende Hilfe für unser Anliegen kam bei der Sendung "Wer weiß denn sowas?
Die Frage lautete: "Was ist eine Schwammstadt ?". Wenn Sie diesen Begriff googeln,
werden sie sehen, dass alle Kommentare in dieselbe Richtung gehen.
Nämlich:  Keine Versiegelung der Städte sondern im Gegenteil, nach Möglichkeit, die Errichtung von zusätzlichen Versickerungsflächen.